History

Ich kann nicht genau sagen, wann mich der Ford Bug «gebitten» hat. Ich bin schon seit ich halbwegs vernünftig denken kann ein passionierter Rennsport Fan und staune deshalb selbst, warum ich grosse Strassenkreuzer sportlichen Strassenrennern vorziehe. Vielleicht weil ich der Meinung bin, dass wirklich schnelle Autos nicht auf eine öffentliche Strasse, sondern auf eine Rennstrecke gehören. Wahrscheinlich hat es auch viel mit meiner Liebe zum Film zu tun. Ich ging schon in früher Jugend regelmässig ins Kino und fand Autoverfolgungsjagden mit dicken Ami-Schlitten einfach toll.

Endgültig gepackt hat es mich sicher, als ich dazu kam so ein Auto auch zu fahren. Der interessierte Leser staunt vielleicht, welches Vehikel dies geschafft hat: Ein Ford Taurus SE Station Wagon von 1998!

Ich versuche es so kurz wie möglich zu machen: Mein Erzeuger brauchte ein neues Auto (wie immer musste es ein Kombi sein) und wollte sich einen Opel Omega kaufen. Ich schaffte es ihn zu überreden, besser einen Ford Taurus zu nehmen. Meine Argumente waren überzeugend: Mehr PS, mehr Platz, luxuriösere Ausstattung für deutlich weniger Cash als bei Opel. Zu meinem eigenen Erstaunen willigte er ein und kaufte das Teil. Im Gegensatz zu mir wurde er jedoch nie richtig warm mit dem dunkelgrünen Taurus und verkaufte ihn nach vier Jahren wieder. Das tat mir damals weh, ich denke heute noch ab und zu an ihn! Da ich als Student noch bei den Eltern wohnte, konnte ich ihn abends oft fahren und ging damit in den Ausgang und machte sogar mal einen Roadtrip nach England mit Freunden. Ihr könnt euch vorstellen, was da alles an Erinnerungen daran hängen. Der Taurus mit dem 24V DOHC 3.0 V6 hatte immerhin 200 PS, allen Luxus mit CD-Wechsler, Tape Deck, Klimaautomatik, Tempomat, Automat, Cup Holders, Autolights/Tagfahrlicht und und und… zudem war er extrem bequem. Dies gab es Ende der 90-er nur für deutlich mehr Geld zu haben, war der Kaufpreis (inkl. Import, Homologation, Prüfung etc.) doch nur rund CHF 41’000.-.

Leider habe ich kein Bild von «unserem» Taurus, es war bis auf die Felgen exakt diese Ausführung: 

Als Student war dann meistens Zugfahren angesagt und der Traum vom eigenen US-Ford vorübergehend eben nur ein Traum. Aber ich sagte mir immer wieder «eines Tages» und kaufte mir Prospekte, Bücher, sammelte Zeitungsartikel usw. zum Thema US-Fords.

In diesen Jahren entstand meine Affinität zu Ford Thunderbirds. Mir gefielen ausser der 2. & 8. Generation alle der während fast 50 Jahren gebauten Modelle. Erst waren es die 60’s (vor allem der 66-er, zieht euch Thelma & Louise und Wild at Heart rein!), dann die Schiffe der 70-er (die Jahrgänge ‘75 & ’76 glichen mehr einem Lincoln, ich würde viel dafür geben, mal so einen fahren zu dürfen!). Besonders angetan haben es mir jedoch die Generationen 9 & 10 der späten 80’s und dann der 90’s. Ein Bekannter meines Vaters fuhr mal mit einem 97-er T-Bird vor und ich war hin und weg. Das war definitiv der coolste Schlitten, den ich bis dahin gesehen hatte. Ich sagte zu meinem Vater: «Sobald der Typ dieses Auto verkauft, dann sag ihm, dass ich es nehmen werde. Das wird mal mein Auto!» Hier mehr dazu…

Sobald es zeitlich möglich war, suchte ich mir neben dem Studium einen Job und wurde bei DHL fündig. Irgendwann lief mir dann ein Mustang GT von 1992 zu einem guten Preis über den Weg. Nach der Testfahrt war es um mich geschehen, die Kraftentfaltung des 5.0 V8 war überwältigend und übertraf alles bisher Dagewesene. Der Zustand war nicht der beste, mir war das aber egal. Mit Hilfe meiner Eltern konnte ich dann den Mustang kaufen und war überglücklich damit. Was für ein Wägelchen!

Die Freude hielt jedoch nicht lange an. Als nach zwei Jahren die erste Prüfung anstand, fand der Experte, dass hier einiges zu machen sei und liess ihn durchfallen. Leider konnte ich mir die Reparaturen nicht leisten und musste ihn verkaufen. Wieder eine schwere Trennung, es sollte aber die letzte sein!